Hugenottisches Wein- und Likörhaus seit 1838
Geschichte - Von Ardéche nach Bad Karlshafen
Das Historische Wein- und Likörhaus J. Römer wird seit 1838 von den Nachfahren der Hugenottischen Winzerfamilie Suchier de Colz in Bad Karlshafen betrieben.
J. Römer KG Isaac Suchier de Colz verließ am 3. November 1683 seine Heimat im französischen Ardèche. Als Pferdeknecht verkleidet, heuerte der "Pfarrer in der Wüste" bei einem Fuhrwerk an und entging so dem grausamen Massaker 1689 in den Wäldern Gluiras', unweit des Familienweingutes Colz.
Er floh über die Rhone in die Schweiz, zunächst nach Genf. In St. Gallen bekleidete er später bis zu seinem Tod 1722 die Pfarrstelle der reformierten Gemeinde. Sein Sohn Guillaume emigrierte über Luisendorf nach Carlshafen an der Weser.
Dessen Enkel Ferdinand Suchier de Colz ergriff 1837 nach Gründung des deutschen Zollvereins die einmalige Gelegenheit, das hafennahe und hochwassersichere Berggrundstück zu erwerben.
Dort konnte endlich ein Weinkeller nach Vorbild der französischen Keller gebaut werden. Das Gewölbe wurde mit Wesersandstein aus den Quentin'schen Steinbrüchen wie eine Höhle in den Berg gegraben und bot mit hoher Luftfeuchtigkeit und gleichmäßiger Temperatur großartige Bedingungen für das Weinlager.
Ferdinand übergab als erstes Familienoberhaupt in der Familie Haus und Geschäft nicht dem ältesten Sohn, sondern der couragierten Tochter Theodore. Sie heiratete Justus Römer, der die Weinhandlung und Likörfabrik unter dem Namen J. Römer 1858 in das Handelsregister eintragen ließ.
Um 1900 wurde die Produktion der Liköre nach alten Familienrezepten in den Anbau neben dem Haupthaus verlagert.
Seit 1997 führt Dorothe Römer das Traditionshaus in Bad Karlshafen. Der Gewölbekeller und das Alte Lager wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Kleinkunstabende, Weinfeste und Ausstellungen Bildender Künstler bereichern nun das Angebot.
Führungen durch das Weinhaus, die Kunstausstellungen und die Stadt Bad Karlshafen von Mitgliedern der Familie Römer/Suchier buchen Sie bitte unter Tel.: 05672-331oder 2081.
Ein weiterer Artikel über das Hugenottische Wein- und Likörhaus findet sich in der:
Bibliothek für Hugenottengeschichte (www.bfhg.de)