Kleinkunstabend mit Jens Kommnick
06.03.2012
Geschichten ohne viele Worte
Gitarrist Jens Kommnick ließ im Weinhaus Römer sein Instrument vom Leben erzählen
Pressebericht HNA (Nicola Uphoff-Watschong)
Bad Karlshafen. Bis auf den letzten Platz war das Weinhaus Römer gefüllt, um den feinfühligen Klängen des Gitarristen Jens Kommnick und seines in Belfast (Nordirland) gebauten Saitenistruments zu lauschen.
Kommnick, der als 11-jähriger beseelt von Liedern eines Reinhard Mey unbedingt Gitarre lernen wollte, hat diese Fähigkeit nicht nur technisch zur Perfektion gebracht. Aus der Menge der Folkgitarristen sticht er zudem durch seine außergewöhnliche Sensibilität hervor.
Kommnicks Wahrnehmung besonderer Momente im Leben setzt er direkt in Töne um, die ohne viele Worte Stimmungen lebendig werden lassen. Jeder Ton erzählt eine Geschichte und "trifft mitten ins Herz", wie sein Idol Mey erkannte und ihn daraufhin bat, eine CD seiner Lieder instrumental einzuspielen.
Mit Mey gemeinsam hat Kommnick neben der tief aus dem Inneren entspringenden Liebe zur Musik, dass beide diese nicht nur zum Selbstzweck betreiben, sondern sie einfach herschenken und ihre Zuhörer bereichern. Ausdruck dessen ist auch, dass man Teile von Kommnicks Solokonzert auf seinem Youtubekanal anschauen kann, wo der Musiker persönlich und herzlich auf jeden einzelnen Nutzerkommentar antwortet. Das hat Seltenheitswert!
Und so war es ihm auch ein Selbstverständnis, nach dem Abend geballter Fingerstyle-Kunst Publikumswünsche zu erfüllen, die er - teils improvisierend - zu einem genialen Medley verschmolz.